Helferlein
- 4 Minuten - 820 WörterPrivat verwende ich GNU/Linux Ubuntu 22.04 LTS als Betriebssystem, habe aber auch eine Windows 10-Installation in einer virtuellen Maschine. Deshalb der Schwerpunkt auf diesen beiden Systemen. Da ich selbst keinen Mac besitze, auf diesem System aber in der Firma arbeite, hier ein paar wenige Tools vorgestellt.
Manche Programme sind für mehrere Betriebssysteme verfügbar, das ist entsprechend gekennzeichnet
GNU/Linux
- C(oherent)PDF – ein plattformübergreifend erhältliches CLI-Tool, um PDFs zu manipulieren. Das Einzige seiner Art, das PDFs mit Bookmarks in Einzelseiten splitten kann und dabei die Bookmarknamen als Dateinamen nutzen kann:
cpdf -split-bookmarks 0 test_w_toc.pdf -utf8 -o @B.pdf
. Kann aber noch viel mehr (Seiten skalieren, …). - Curtail – ein sehr minimalistisches Werkzeug, um Grafiken (PNG, JPEG, SVG und GIF) – bei JPEG auf Wunsch ohne weiteren Qualitätsverlust – zu optimieren, sprich mit Filtern und Nachberechnungen die Dateigröße zu minimieren.
Es ist erstaunlich, dass manche (PNGs) nochmals um 30 bis 50% zusammengestaucht werden können. - CoBang – um die z.B. mit Zint erstellten Codes zu testen, kann man sie mit diesem Tool einlesen. Funktioniert entweder mit einer Webcam – habe ich nicht, konnte also nicht testen – oder aber man wirft die Datei per drag&drop auf das Programmfenster (funktioniert allerdings nur mit Pixelgrafiken, also PNG, TIF, GIF)
- qpdf – ein Universalwerkzeug für die Kommandozeile, mit dem man z.B. PDFs in Einzelseiten aufteilen, neu zusammenstellen kann, und einige Sachen mehr.
Existiert auch für macOS (mit ports oder Homebrew installiert.) - Speech Note – mit dem unscheinbaren Werkzeug kann man Sprachnotizen/-Dateien transkribieren, Textdateien vorlesen und Texte übersetzen lassen. Mit GPU-Unterstützung, alles lokal (also sehr datenschutzfreundlich).
Je nach Sprachmodell und Sprachkombination arbeitet das Programm in akzeptabler Qualität. Bei der Übersetzung de↔en kommt es natürlich an die Ergebnisse von DeepL nicht heran aber als Rohübersetzung taugt es. Transkribieren habe ich an einigen Audiodateien vom Smartphone (.wav und .m4a) getestet, die Ergebnisse sind selbst bei einem kleinen Sprachmodell („WhisperCpp Small“ für Deutsch) recht gut – aber auch hier ist es teilweise nur eine Rohtranskription. Da die (größeren) Sprachmodelle und vor Allem die Softwaremodule (die größten Downloads um 1,3 GiB) für die GPU-Unterstützung (AMD ca. 4,6 GiB – nur Download, installiert gewiss ein Vielfaches) viel Speicherplatz benötigen, der bei mir im Moment knapp ist, habe ich den kurzen Test nur auf der CPU gemacht, was diese erwartungsgemäß komplett ausgelastet hat. - Upscayl – Ein freies und OpenSource-Programm zum KI-gestützten hochskalieren von Bildern. Die Berechnungen laufen lokal, vorzugsweise auf der Vulkan-kompatiblen Grafikkarte (auch wenn die Entwickler behaupten, dass es mit integrierten Grafikchips nicht geht, bei mir läuft ein GPU-Prozess beim Upscaling mit). Es sind ein paar „Modelle“ integriert, die sich mal besser für digital erzeugte Grafiken (Anime etc.) und mal mehr für Fotos eignen.
Achtung: einige der Modelle erlauben nur nicht-kommerzielle Nutzung der Ergebnisse! Diese sind – je nach Eingangsdaten und Modell – ganz passabel. Plattformübergreifend verfügbar. - yt-dlp – Ein universeller (unterstützt hunderte oder gar tausende Quellen) Downloader für Videos und Audio, geschrieben in Python. Nur für CLI aber es gibt GUIs dafür. Es ist eine (modernere und aktuellere) Abspaltung von youtube-dl, das nur dem Namen nach nur für YouTube-Videos geeignet ist.
Plattformübergreifend verfügbar. - Zint – ein kleines Tool, um Barcodes und QR-Codes aller Art zu erstellen. Es ist auch möglich, z.B. Tausende EAN-Codes aus einer CSV-Datei heraus zu erstellen.
Das Programm unterstützt – im gegensatz zu den meisten anderen – den CMYK-Modus, d.h. die Grafiken (EPS oder TIFF) werden mit reinem Schwarz gedruckt.
Auch für Windows verfügbar. Unter macOS kann es mit homebrew kompiliert werden, was ich aber nicht testen konnte.
Windows
- PACKZVIEW – ein auf die Bedürfnisse der Druckvorstufe aufgebohrter PDF-Betrachter. Das Tool ist nicht „klein“, der Windows-Installer ist ca. 450 MiB groß (und der für macOS ca. 780 MiB) aber es erlaubt im Gegensatz zum AdobeReader oder ähnlichen Programmen die Anzeige der Farbauszüge, der Bildauflösung, die genaue Seitengröße (TrimBox, BleedBox etc.) und es enthält eine Farbpipette, mit der man die Farbe an einem beliebigen Punkt messen kann sowie eine Anzeige der im PDF enthaltenen Schriften mit der Möglichkeit zu der entsprechenden Stelle zu springen (dies auch bei Grafiken).
Das Programm kann kostenlos verwendet werden, man muss allerdings beim Hersteller einen Lizenzcode anfordern 1, und dieser soll nur an Personen/Firmen aus der Grafischen/Verpackungsindustrie gesendet werden. Gerüchten zufolge funktioniert es auch bei reinen Privatpersonen. Ist ein wenig kompliziert, aber ich habe noch kein vergleichbares, kostenloses Programm gefunden. Die Lizenz läuft nach einem Jahr aus, man muss lediglich die neue Version (aktuell 10.0.4) herunterladen (keine erneute Registrierung notwendig) und installieren.
Auch für macOS verfügbar.
macOS
- ImageOptim – ähnlich dem oben beschriebenen Curtail optimiert das Programm Grafiken, um die Dateigrößen zu minimieren
- macports – erlaubt es, Open-Source-Software, die im Quelltext oder vorkompiliert vorliegt, am macOS in der Textkonsole zu kompilieren und/oder zu installieren.
Dies beinhaltet sehr viele (> 38.000 an der Zahl) Programme und/oder Bibliotheken, die für GNU/Linux verfügbar sind, u.U. das oben erwähnte qpdf, htop, git, youtube-dl usw.
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hier muss mit Klick auf Request der Code angefordert werden; der Downloadlink ist unter dem Formular ↩︎