Musikkonsum
- 2 Minuten - 331 WörterSeit ich einen einigermaßen schnellen Internetzugang mit Volumenflatrate habe (also seit gut 10 Jahren) hat sich (nicht nur bei mir) der Weg zur Entdeckung neuer Musik verändert. Waren es früher Empfehlungen von Freunden, Zeitschriften und/oder Sampler-CDs, die diesen beilagen, so ist der Weg über MP3s auf den Bandwebsites oder in Musikportalen hin zu YouTube geworden. Seit ich Bandcamp entdeckt habe (vor gut sechs Jahren), habe ich dort recht viele neuen Bands entdeckt und deren Werke (nicht nur digital) gekauft. Á propos: Bandcamp ist eines von wenigen Portalen, die Musik in verschiedenen Formaten verkaufen, inkl. FLAC (verlustfrei; ohne Aufpreis) und Ogg Vorbis. Man muss also nichts umkonvertieren und – vorausgesetzt man nutzt die Bandcamp-App – kann man seine gekaufte Musik auch unlimitiert streamen.
Aber noch etwas anderes hat sich verändert: durch die fast uneingeschränkte sofortige Verfügbarkeit (durch digitalen Kauf ohne physische Tonträger) ist die Vorfreude anders. Manchmal ist es fast zu viel des Guten, dass man das, was einen interessiert in bereits ziemlich guter Qualität vorab kostenlos komplett anhören kann. Die Überraschung ist dann nicht mehr da. Im Vergleich: man hat ein Stück irgendwo gehört, womöglich noch eine Rezension gelesen und möchte das Album kaufen: wenn man nur einen kleinen Ausschnitt “kennt”, ist die Vorfreude und Aufregung ungleich größer, als wenn man das Ganze Album bereits komplett gehört hat und nun nur eine nur messbar bessere Qualität bekommt mit dem gekauften Werk.
Deshalb gönne ich mir ab und zu eine besondere Edition (z.B. habe ich die letzten drei Alben von The Ocean Collective als Special gekauft, mit physischen Tonträgern (z. B. waren dabei immer die instrumentalen Versionen der jeweiligen Alben dabei; diese waren z. T. ursprünglich so geplant und erst im späteren Verlauf hat man sich entschieden, Vocals hinzuzufügen). Die CDs werden immer vergleichsweise aufwändig verpackt, z.T. in Boxen mit verschiedenfarbigen bedruckten Kunststoffscheiben oder in eine Holzbox inkl. Lasergravur. Das mag zwar deutlich teurer als eine gewöhnliche CD sein, aber mir gefallen die Verpackungen und die Aufmachung, auch aus beruflichen Gründen (Mediengestalter).